Nach einer dreijährigen Förderung wurden jetzt über 250 Absolventinnen und Absolventen aus dem Studienkompass in Berlin verabschiedet. Sie kommen aus 16 Regionalgruppen aus ganz Deutschland. Neben einer feierlichen Verabschiedung und Zertifikatsübergabe durch die Studienkompass-Partner, warfen die Geförderten in einem letzten Workshop auch einen Blick in ihre Zukunft und planten die nächsten Schritte im Studium und darüber hinaus.
Der Studienkompass setzt sich bereits seit zehn Jahren für mehr Bildungsgerechtigkeit am Übergang von der Schule an die Hochschule ein und hat mit seiner Gründung durch die Initiativpartner Accenture-Stiftung, Deutsche Bank Stiftung und Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) als erstes Förderprogramm angehende Studierende aus nichtakademischen Familien in den Blick genommen. Mittlerweile haben sich viele weitere Partner der Initiative angeschlossen. Die Karl Schlecht Stiftung und die aim - Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken sind Hauptförderer des Studienkompass.
Noch immer ist das Thema aktuell, wie im Mai veröffentlichte Zahlen des Hochschul-Bildungs-Reports des Stifterverbandsfür die Deutsche Wissenschaft zeigen. Von 100 Akademikerkindern studieren 74, von 100 Kindern aus nichtakademischen Familien sind es nur 21. Häufig trauen sich Nichtakademikerkinder ein Studium nicht zu, wissen zu wenig über verschiedene Studienmöglichkeiten oder haben Angst vor zu hohen finanziellen Belastungen. Mit einer frühzeitigen und kontinuierlichen Begleitung bestärkt der Studienkompass seine Geförderten, zeigt ihnen Möglichkeiten auf und findet mit ihnen ein passendes Studium, das zu ihren Stärken und Interessen passt.
„Anhand von mehr als 3.200 Geförderte in den letzten Jahren zeigt der Studienkompass ganz anschaulich, was eine gute Begleitung bei der Studien- und Berufsorientierung bewirken kann. Mit den Absolventinnen und Absolventen erleben wir junge Menschen, die erfolgreich ihren Weg in die Arbeitswelt gehen. Der Studienkompass hat sie dabei unterstützt, eine Zukunftsentscheidung auf einem festen Fundament zu treffen. Er zeigt, dass Talent keine Frage der Herkunft ist!“, so Dr. Svenja Falk, Vorstand der Accenture-Stiftung, anlässlich der Verabschiedung des diesjährigen Abschlussjahrganges.
Michael Münch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank Stiftung, betonte die hohe Wirkung des Studienkompass: „Wir möchten diejenigen, für die ein Studium keine Selbstverständlichkeit ist, ermutigen, sich mehr zuzutrauen. Wir helfen ihnen auch im ersten Jahr an der Hochschule, damit der Übergang optimal gelingt. Die Evaluationsergebnisse zeigen es deutlich – das Konzept geht auf! 95 Prozent der Geförderten nehmen ein Studium auf, die Abbrecherquote liegt bei nur fünf Prozent.“
„Die über 250 jungen Menschen ohne akademischen Hintergrund, die wir heute verabschieden, zeigen, dass mehr Bildungsgerechtigkeit möglich ist, wenn man wirksame Förderprogramme etabliert. Dass sich so viele von ihnen auch noch nach der Förderung verbunden fühlen, sich in der Alumniarbeit engagieren und die Ziele und Ideen des Studienkompass weitertragen, ist das größte Lob für uns“, so Dr. Ulrich Hinz, Bereichsleiter Schülerförderung (Vors.) der Stiftung der Deutschen Wirtschaft.