Auch in diesem Jahr hieß es wieder „Auf nach Stuttgart, um Gründungsluft zu schnuppern!“. Mit Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung haben 25 Studienkompass-Teilnehmende aus ganz Deutschland an dem viertägigen Workshop entrepreneurshipKompass teilgenommen und sich intensiv mit dem Thema Gründen beschäftigt. Teilnehmerin Yingqi hat für uns ihre Eindrücke aufgeschrieben.
Ein Bericht von Studienkompass-Teilnehmerin Yingqi Chen
Ein Start-up gründen – über diese Möglichkeit hat sich vielleicht jeder von uns schon mal Gedanken gemacht. Manche haben vielleicht sogar schon erste Pläne geschmiedet.
Doch wo sollte man überhaupt anfangen oder besser gesagt, bringe ich denn überhaupt die nötigen Kompetenzen mit?
Um ganz ehrlich zu sein, fand ich das Thema „Selbständigkeit“ immer mega cool und beängstigend zugleich, da eine Selbstständigkeit viele Freiheiten mit sich bringt, aber auch gleichzeitig viel Arbeit abverlangt. Es heißt ja nicht umsonst „selbst“ und „ständig“.
Aber wer hätte geglaubt, dass ich dann im August schon im Zug nach Stuttgart saß und mich auf den Weg zum entrepreneurshipKompass-Workshop machte. Von da an wurde schon ein neues Kapitel auf dem Weg in meine persönliche Zukunft aufgeschlagen. Viele Fragen kamen mir unterwegs in den Kopf: Wie wird der Workshop ablaufen? Wie kann ich selber gründen? Brauche ich ein bestimmtes Studium? So viele Fragen und das alles in einem Workshop, ist das überhaupt möglich, überlegte ich. Dazu im Folgenden mehr.
What Happened?
Der Workshop bot ein volles und abwechslungsreiches Programm. Am ersten Tag lernten wir uns alle mit ein paar Kennlernspielen besser kennen. Danach bekamen wir auch schon Einblick in den Seminarplan für die kommenden Tage. Bemerkenswert fand ich persönlich wie offen und freundlich alle zueinander waren und wie viel Respekt jedem entgegengebracht wurde. So etwas erlebt man so auch nicht alle Tage.
Am zweiten Tag durften wir gleich morgens vier Gründerinnen und Gründer kennenlernen und Eindrücke aus der Praxis sammeln. Besonders interessant war für mich der Aspekt, dass nahezu alle anwesenden Gründerinnen einen gewissen Schicksalsschlag im Leben erlitten hatten und von da an ihr Leben in die eigene Hand nehmen wollten.
Bei den Fragerunden habe ich gemerkt, wie wichtig Durchhaltevermögen als Kompetenz im Gründungsprozess ist und mir wurde klar, dass sie sehr viel Geduld mitbrachten und ihr Ziel nie aus den Augen verloren. Hier ein paar Tipps aus den Gesprächen, die ich besonders hilfreich fand: „Du wirst immer hinfallen, du darfst dann nur nicht liegen bleiben, sondern aus diesen Fehlern lernen.“ „Manchmal ist Aufgeben auch eine mutige, aber die richtige Entscheidung“ “Du wirst Fehler machen und das ist der Weg zum Erfolg.“
Danach ging es schon ans aktive Arbeiten und wir wurden in einem Vortrag von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin der Hochschule Hohenheim an unternehmerische Kompetenzen herangeführt. Was brauche ich für Kompetenzen, welche habe ich bereits und ganz vorne vorweg, was ist das überhaupt? Direkt nachdem wir hier einen guten Überblick gewinnen konnten, sollten wir die Theorie in der nächsten Workshopeinheit praktisch anwenden und überlegen, welche unternehmerischen Kompetenzen wir mitbringen und welche wir in einem Gründungsteam benötigen würden.
Spannend wurde es am nächsten Tag, wo in einem Design Thinking Prozess einen Geldbeutel designen sollten. Anschließend entwickelten wir in unseren Teams eine eigene Geschäftsidee und präsentierten diese vor den anderen Gruppen. Dabei konnten wir das bereits Erlernte aus den Tagen zuvor anwenden, wodurch diese Projektarbeit mit Abstand der intensivste, aber sicherlich die lehrreichste Teil des Workshops war.
Schön war es, dass alle sich immer ein ehrliches Feedback gegeben haben, auch der Pitch ganz am Ende hat Spaß gemacht und unsere Gruppe erhielt ein hilfreiches Feedback durch die Trainerin.
Einen großen Einfluss auf die Workshopatmosphäre hatte sicherlich auch die harmonische Dynamik der Teilnehmenden untereinander. Noch bevor der zweite Workshoptag begann, haben wir uns sofort alle angefreundet. Durch unterschiedliche Erfahrungen, die jeder mitbrachte, hatten wir eine besondere Verbundenheit zueinander, jeder konnte was erzählen und man konnte auch zu jedem Anschluss finden, wodurch meine Gespräche mit jedem sehr lebendig waren. Ich kann wahrlich sagen, dass wirklich jeder von uns etwas mitgenommen hat aus diesem Workshop, für die einen war es Inspiration und Motivation selbst zu gründen, für andere vielleicht auch die Erkenntnis, dass man sich derzeit eine Gründung (noch) nicht vorstellen kann.
Ich möchte gerne im Namen aller Teilnehmenden der Karl Schlecht Stiftung und dem Studienkompass-Team mit Julia und Pia ein großes Dankeschön ausrichten. Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit und auch die Erfahrungen, die wir sammeln durften. Danke, dass ihr uns so viel ermöglicht habt. Meinen herzlichen Dank für diese Chance! Ich habe hierbei sehr viel über mich selbst gelernt und werde auch zukünftig viele Erkenntnisse und Arbeitsmethoden in mein Leben übertragen können.