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Spielerisch eigene Geschäftsideen entwickeln

Studienkompass-Geförderte schnupperten bei einem viertägigen Workshop in Stuttgart Gründungsluft.

Der Studienkompass hat erstmals mit Unterstützung der Karl Schlecht Stiftung die Entrepreneurship Education Academy gründungsKompass mit 25 Jugendlichen aus ganz Deutschland in Stuttgart durchgeführt. Vier Tage lang lernten die Teilnehmenden mit Hilfe von Kreativitätstechniken spielerisch eigene Geschäftsideen zu entwickeln und tauchten in Themen wie Entrepreneurship, Leadership und unternehmerische Verantwortung ein. Bei einem Besuch des Social Impact Labs Stuttgart lernten sie zudem junge Gründerinnen und Gründer kennen und erfuhren, wie diese ihre Ideen umsetzen und welchen Herausforderungen sie dabei begegnen. Der Workshop ergänzt die Förderung des Studienkompass, der junge Menschen, die als Erste in ihrer Familie ein Studium aufnehmen möchten, auf dem Weg an die Hochschule begleitet und sie fit für die Zukunft macht.

Ein Erfahrungsbericht von Studienkompass-Teilnehmerin Mija Freiberg:

Werde der Mensch, der du sein möchtest, aber bleibe, wer du bist!

Erscheint dir das auch paradox? Mit Sicherheit tut es das. Aber warum nicht einfach mal alle Steine ignorieren, die einem im Weg liegen, und die Vernunft außer Gefecht setzen? Warum nicht einfach mal etwas anpacken, ohne Wenn oder Aber? Einfach mal über die konventionellen Denkweisen hinausdenken. Die Vernunft auf den Kopf stellen. Visionen sich entfalten lassen und im Kollektiv etwas Großes schaffen.

Als Stipendiatinnen und Stipendiaten des Studienkompass der Stiftung der Deutschen Wirtschaft durften wir Teil der ersten Entrepreneurship Education Academy gründungsKompass sein. In den Räumen der Stuttgarter Jugendherberge sind wir auf Tuchfühlung mit Entrepreneurship, Leadership und unternehmerischem Denken gegangen. Unterstützt wurde der Workshop von der Karl Schlecht Stiftung. 

In den professionell wirkenden Räumen mit atemberaubendem Ausblick auf Stuttgart sind wir von Schülern zu Visionären geworden. Nein, aus uns ist nichts Neues geworden. Wir haben uns weiterentwickelt, sind über uns hinausgewachsen und haben zusammen unglaublich inspirierende Momente erlebt. Genau das ist auch das Ziel von Entrepreneurship.

Zusammen mit authentischen, kompetenten Coaches sind wir eine Reise angetreten. Eine Reise in die Tiefen unserer Gedanken. Eine Reise zum Kern sozialer und gesellschaftlicher Probleme. Diese Reise führte uns auch zum ,,Social Impact Lab Stuttgart''. Auge in Auge mit Gründern haben wir nach den grundlegenden Problemen unserer Gesellschaft, Umwelt und Politik gegriffen, sie am Schopf gepackt und in ihre Einzelteile zerlegt. Übrig geblieben ist der unansehnliche Kern der Realität – die Ursache eines Problems, an dem man seine Kreativität ausleben kann.

Sicherlich ärgerst auch du dich täglich über Erschwernisse deines Alltags. Einen Schuldigen zu suchen, mag für den Moment befriedigend sein, eine Lösung ist es jedoch nicht. Unser Ziel war es, eine bereits bestehende Idee aufzuwerten, zu optimieren und weiterzuentwickeln. Etwas Simples entstehen zu lassen, was der Gesellschaft, ja auch dir, einen wertvollen Mehrwert bietet. Das ist Entrepreneurship.

Einen ganzen Tag lang sind wir in die Tiefen eines sogenannten ,,Design Thinking Process'' eingetaucht. Zwischen all dem in unseren Köpfen herumschwimmenden Schwachsinn einen Hecht zu fangen, war gar nicht so einfach. Unglaublich, was da oben alles herumschwimmt. Die Reise zum Horizont des Entrepreneurships begann mit Euphorie, Enthusiasmus, Optimismus und Inspiration. Dies ging jedoch schnell über in Verwirrung, Ratlosigkeit, Unzufriedenheit und Verzweiflung. Kennst auch du diesen tiefen Graben, der sich vor dir aufmacht, wenn nichts mehr Sinn ergibt? Naja Gott sei Dank gab es zwischendurch gutes Essen und kleine Snacks. Essen, welches nicht nur unsere Mägen, sondern auch unseren Geist mit neuen Ideen fütterte.

Dann, nach beinahe zehn Stunden, neigte sich endlich das unüberschaubare Meer an Ideen in einen kleinen Fluss voller Leidenschaft, Erleuchtung, Sprachlosigkeit, Faszination und Stolz.

All die unglaublich durchdachten Ergebnisse einer Jury aus echten Entrepreneuren und Unternehmern vorstellen zu dürfen, war ein mit Stolz erfüllendes Gefühl.

Eine wichtige Sache haben wir gelernt: Wenn man einfach anpackt, was einen bewegt, sich nicht unterkriegen lässt und mit Leidenschaft an einer Sache arbeitet, dann kann man alles schaffen. Wenn du dir vorstellst, wie oder wer du später sein möchtest, warte nicht bis es geschieht. Arbeite an dir und lasse dich von Rückschlägen nicht unterkriegen. Das wichtigste darfst du niemals vergessen: Bleibe, wer du bist, ganz egal, wer du sein möchtest. Und versuche nicht, egal ob als Unternehmer, Manager oder Entrepreneur, etwas allein durchzuziehen. Keiner von uns ist allein. Wir alle haben die Möglichkeit, in einem Team zu interagieren. In einem möglichst heterogenen Team. Ein guter Leader hat ein gutes Team. Und zusammen kann man alles schaffen, was man möchte!

Ein großes Dankeschön an die sdw, die Karl Schlecht Stiftung und an alle, die ihren Teil zum Studienkompass beitragen. Danke für die Möglichkeit, solch wertvolle Erfahrungen machen zu dürfen. Danke für so viel freiwillige Arbeit und Menschlichkeit, die jungen Menschen mit einem suboptimalen Start in das Leben, eine Zukunft bietet.

Ein filmischer Rückblick auf den gründungsKompass: