Die Studienkompass-Förderung bietet verschiedene Möglichkeiten, in besondere Themenfelder tiefer einzutauchen. Eine dieser Möglichkeiten ist der matheKompass, den wir einmal jährlich zusammen mit unserem Hauptförderer, der aim – Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken, anbieten. Der Wochenend-Workshop bietet den Jugendlichen die Gelegenheit, das Thema Mathematik aus ganz verschiedenen Blickwinkeln zu erkunden. In diesem Jahr fand der matheKompass vom 17. bis 19. November statt – eine der Teilnehmenden ist Julia-Fotini, die hier ihre Eindrücke für uns zusammenfasst.
Ein Bericht von Julia-Fotini Bäuerle-Kontaki
Das Abenteuer hat für einige schon vor dem Ankommen in der Jugendherberge in Heilbronn begonnen. Von einem großen, matschigen Umweg um eine Baustelle bis zu 8 Stunden Bahnfahren war alles dabei. Als wir dann nach und nach – einige früher, andere später – in der Jugendherberge angekommen sind, bekamen wir die Karten für unsere Zimmer. Nach dem Beziehen der Betten und dem ersten kurzen Kennenlernen der Zimmergenossinnen/Zimmergenossen haben wir uns alle an der Rezeption getroffen und sind zusammen zum aim-Gebäude gegangen.
In dem Raum angekommen, in welchem wir die drei Tage fleißig Mathe lernen würden, stellten wir uns erstmals gegenseitig vor und anschließend spielten wir Spiele zum Kennenlernen. Wir haben nicht nur die anderen Studienkompass-Teilnehmenden, sondern auch unsere Betreuerinnen Birte und Monika und unsere „Lehrerinnen“ Vicky und Khadija kennengelernt. Nach unserem ersten Abendessen in der Jugendherberge haben wir direkt mit Mathe angefangen. Uns wurden Fragen vorgegeben, mit welchen wir eine individuelle Mathe-Map gestalten sollten. Zu den Fragen: „Was bedeutet Mathe für mich?“, „Wo kann ich Mathe begegnen?“ und „Was kann ich mit Mathe machen?“ hatten manche mehr, manche weniger schnell schon Antworten parat. Nach einem kurzen Brainstorming sind wir zurück in die Jugendherberge. Einige sind direkt in die Zimmer und andere trafen sich zum Quatschen. Um 22.00 Uhr mussten alle in ihre Zimmer.
Am nächsten Morgen sind wir nach dem Frühstück zum aim-Gebäude gelaufen und begannen um 9.00 Uhr so richtig mit Mathe. Vicky und Khadija teilten uns zwei Blätter, „Wissensschatz-Handout“ und „-Aufgabenzettel“, aus. Abwechselnd haben sie uns einen kleinen, aber intensiven Einblick in die Aussagenlogik, Mengenlehre und Beweistechniken gegeben. Unser Kopf hat nach sehr viel Input gekocht und als wir uns nach der Kaffeepause an die Aufgaben setzten, haben wir daran gezweifelt, diese zu lösen. Umso größer war die Freude, als wir tatsächlich auf die Lösungen gekommen sind. Nach dem Bearbeiten der Aufgaben haben wir uns die Steckbriefe der Experten Sebastian Grashorn, Dr. Martin Holzer, Sven Kurrle, David Mülheims und Prof. Dr. Bernd Ole Wartlich durchgelesen. Diese trafen wir nach dem Mittagessen und sie stellten sich vor. Damit wir besser unsere individuellen Fragen stellen konnten, teilten wir uns in fünf Gruppen auf und wechselten alle 20 Minuten einmal im Uhrzeigersinn den Experten. Sie waren alle sehr aufgeschlossen und haben nicht nur auf all unsere Fragen geantwortet, sondern haben uns auch sehr zum Lachen gebracht. Anschließend an die Gespräche haben wir zusammen Kaffee oder Tee getrunken, Kekse gegessen und weiterhin über interessante Themen gesprochen. Als sich die Experten verabschiedet hatten und gegangen waren, durften wir an unserer Mathe-Map weitermachen. Viele stellten diese dann auch fertig.
Nach dem leckeren Chili, welches es als Abendessen gegeben hat, zogen wir uns warm an und gingen dann zur Eishalle, wenige Meter weiter. Dort holte sich die Mehrheit Schlittschuhe und ging auf das Eis. Wenige sind, wegen verschiedener Gründe, draußen geblieben. Langweilig war es denen jedoch nicht, da sie zur Musik getanzt und mit anderen geredet und gelacht haben. Als wir uns um 21.30 Uhr auf den Weg zurück machten, hatten wir so viel Spaß zusammen, dass wir noch nicht in die Zimmer gehen wollten. Wir durften bis 23.00 Uhr unten bleiben, was viele von uns sehr gefreut hat. Wir haben viel gelacht, geredet und Tischkicker gespielt. Auch wenn wir um 23.00 Uhr immer noch nicht ins Bett wollten, war es trotzdem die richtige Entscheidung, da wir sehr von diesem langen Tag erschöpft waren. Am Sonntag räumten wir, natürlich nach dem Frühstück, unsere Zimmer und liefen zusammen ein letztes Mal zum aim-Gebäude. Auf dem Programm standen die Spieltheorie und die Lösung der Aufgaben vom Vortag. Danach finalisierte jede und jeder seine Mathe-Map und im Anschluss wurden diese dann präsentiert. Den Abschluss des Workshops bildete eine letzte Gesprächsrunde. Alle Teilnehmende sollten beantworten, was sie vom Workshop mitnehmen und was dalassen würden, ob sie die Wahl der Experten passend gefunden haben und was sie in der Zukunft mit Mathe machen wollten. Als wir alle etwas zu den Fragen gesagt hatten, machten wir uns fertig für den Heimweg. Wir verabschiedeten uns, manche noch am aim-Gebäude und manche an der Jugendherberge.
Auch wenn sich die meisten vor dem Workshop nicht gekannt hatten, war das ganze Wochenende immer super Stimmung. Neue Freundschaften haben sich gebildet und wir waren sehr traurig, dass wir so weit voneinander entfernt leben. Trotzdem war es eine tolle Zeit, in welcher wir nicht nur viel gelernt, sondern umso mehr gelacht haben.