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Warum gibt es den Studienkompass?

Übersicht Anteil Akademikerkinder

Der Studienkompass wurde ins Leben gerufen, um einen Beitrag für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem zu leisten. In Deutschland bestimmt die Herkunft immer noch sehr stark darüber, welchen Bildungsweg Kinder und Jugendliche einschlagen. Die Zahlen haben sich in den letzten Jahren kaum verändert. Die aktuellste Studie des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft vom April 2022 zeigt: Lediglich 27 Prozent aller Nichtakademikerkinder nehmen ein Studium auf. Bei den Akademikerkindern sind es hingegen 79 Prozent. Auch im Ausbildungsbereich zeigt sich das Ungleichgewicht: Kinder aus Nichtakademiker- und Migrantenfamilien brechen ihre Ausbildung überproportional häufig ab.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Wahl des Bildungs- und Berufsweges nicht von der Herkunft bestimmt wird. Sie sollte sich nach den Interessen, Talenten und Potenzialen des Einzelnen richten. Mit dem Studienkompass richten wir uns gezielt an Jugendliche aus nichtakademischen Familien. Oft ist es für sie schwieriger, sich über die ganze Bandbreite an Möglichkeiten nach dem Abitur zu informieren. Um den für sich passenden Weg zu finden, müssen sie größere Hürden überwinden.

Unsere Zielgruppe empfindet ein Studium häufig als Risiko, da spätere Berufsfelder nicht immer eindeutig definiert sind und die Finanzierung des Studiums als große Belastung angesehen wird. Hinzu kommt mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Vielen fällt es schwer, eine gute Antwort auf die Fragen zu finden: Passt eine Ausbildung oder ein Studium besser zu mir und werde ich die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen können? Hier setzt der Studienkompass an und richtet sich speziell an junge Menschen, die mit dem Gedanken spielen, als Erste in ihrer Familie ein Studium aufzunehmen.

Die Teilnehmenden erwartet eine kontinuierliche Begleitung in den letzten beiden Schuljahren und im gesamten ersten Jahr an der Hochschule oder in der Ausbildung, damit sie auch beim Übergang in den nächsten Bildungsabschnitt optimal betreut sind. Die Förderung umfasst u. a. verschiedene Workshops, digitale Lernformate und eine Betreuung durch ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren.

ÜBER UNS

Der Studienkompass ist ein Förderprogramm für Schülerinnen und Schüler, das im Jahr 2007 gegründet wurde. Initiativpartner sind die Deutsche Bank Stiftung, die Accenture-Stiftung, die aim – Akademie für Innovative Bildung und Management Heilbronn-Franken und die Stiftung der Deutschen Wirtschaft. Hauptförderer sind die Joachim Herz Stiftung, die Heinz Nixdorf Stiftung und die Karl Schlecht Stiftung. Zahlreiche weitere Partner aus der Wirtschaft und dem Stiftungswesen haben sich der Initiative in den letzten Jahren angeschlossen. Durch unsere Zusammenarbeit mit Ministerien, Hochschulen, Schulen, gesellschaftlichen Initiativen und anderen Förderprogrammen können wir auf ein großes Netzwerk bauen.

Der Studienkompass hat als erstes Programm in Deutschland die Zielgruppe der Jugendlichen aus nichtakademischen Familien in den Blick genommen und ist seit seiner Gründung zu einer der größten privaten Bildungsinitiativen des Landes angewachsen. Er ist bundesweit an verschiedenen Standorten aktiv. Aktuell werden mehr als 1.200 Jugendliche bundesweit gefördert, rund 4.300 junge Menschen haben das Programm bereits erfolgreich durchlaufen.

Zurzeit engagieren sich rund 150 ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren im Programm und stehen den Jugendlichen während der gesamten Förderung zur Seite. Als erstes Schülerprogramm haben wir eine eigene App entwickelt, die sowohl die Geförderten als auch die Ehrenamtlichen durch die Förderung zielgruppengerecht begleitet und zahlreiche Informationen rund um die berufliche Orientierung und die Arbeitswelt der Zukunft bereit hält.

Durch verschiedene Transferprojekte wird das Studienkompass Know-how auch im Bildungssystem und der Gesellschaft genutzt, sodass noch mehr Jugendliche in ganz Deutschland davon profitieren können.