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Zukunfts[talk]

Auftakt zum Studienkompass-Jubiläum 5000 x Zukunft: Jutta Allmendinger spricht beim Webtalk über die Bedeutung von Bildungschancen.

Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Bildung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen lud der Studienkompass Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D., Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, zum Webtalk ein. Unter dem Titel „Ungleiche Ausgangsbedingungen verlangen ungleiche Unterstützung: Wie können Stiftungen Bildungschancen für junge Menschen schaffen?“ sollte vor allem die Chancengerechtigkeit im Fokus stehen: Wie ist es darum bestellt? Was sind die größten Baustellen und welche Rolle spielen Stiftungen im Bildungsbereich?

Der Webtalk, an dem über 90 Vertreterinnen und Vertreter aus dem Stiftungsbereich teilnahmen, war für den Studienkompass gleichzeitig Auftakt zu den Jubiläumsfeierlichkeiten 5000 x Zukunft, u. a. werden eine Podcast-Reihe und eine Festveranstaltung folgen.

Jutta Allmendinger machte gleich zu Beginn ihres Impulses deutlich, dass es wenig gute Neuigkeiten bei der Chancengerechtigkeit gibt. In Deutschland hat die soziale Herkunft immer noch einen großen Einfluss auf den Bildungserfolg. Der Trend zeigt eher nach unten, die Corona-Pandemie hat Unterschiede noch verstärkt, Strukturen verkrusten sich, Leistungen gehen zurück, psychische Belastungen sind enorm angestiegen. Immer noch werden 20 bis 30 Prozent der Jugendlichen eines Jahrgangs nicht mitgenommen bei einer fachgerechten Bildung.

Allmendinger machte noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, Kinder und Jugendliche gemäß ihrer unterschiedlichen Voraussetzungen zu fördern, nicht alle könnten das gemeinsame Ziel in derselben Zeit erreichen. An allen Übergängen herrsche nach wie vor Bedarf, die Chancengerechtigkeit zu erhöhen. So sei es auch nicht damit getan, dass Kinder aus nichtakademischen Familien Abitur machen.

 

Wichtig seien Angebote wie der Studienkompass, die Jugendlichen alle Möglichkeiten aufzeigen und sie beim Übergang ins Studium oder die Ausbildung unterstützen. Die individuelle Förderung müsse dringend weiter ausgebaut werden und wie beim Studienkompass als Gemeinschaftsaufgabe von vielen Engagierten umgesetzt werden. Verschiedene Studien belegen die positiven Effekte dieser Begleitung. Das Matching zwischen Kompetenzen und Interessen der Schülerinnen und Schüler und der Wahl einer entsprechenden Ausbildung oder eines Studiums wird deutlich verbessert. Für Allmendinger ist es deshalb besonders wichtig, dass die berufliche Orientierung auch als Instrument für mehr Chancengerechtigkeit eine größere Rolle spielt, sie hält hier vor allem eine deutlich stärkere Rolle der Bundesagentur für Arbeit für unabdingbar.

Zum Abschluss hatte Jutta Allmendinger natürlich Glückwünsche für den Studienkompass im Gepäck, aber auch ein paar weitere Wünsche an die anwesenden Stiftungen. Bildung müsse einfach mehr in den Mittelpunkt gestellt werden, viel zu oft käme sie zu kurz in der Politik und in den Medien. Stiftungen könnten hier auch mal laut werden, auf den Boden stampfen und auf ihre tollen Angebote und Lösungsvorschläge hinweisen, damit staatliche Akteure sie stärker wahrnehmen und Projekte in die Fläche getragen werden können!

Die zahlreichen Fragen der Anwesenden, die auf den Impuls folgten, zeigten, wie groß das Interesse an, aber auch das Engagement für diese Themen im Stiftungsbereich sind, um die vielen Baustellen gemeinsam anzugehen. Ein herzliches Dankeschön an Jutta Allmendinger für die wichtigen Impulse und an alle beteiligten Stiftungen und den Bundesverband für die Austauschmöglichkeiten!