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Mentoring im studienkompass – individuelle hilfe und ein weg für mehr gesellschaftlichen zusammenhalt

Die Teilnehmenden der Diskussion beim Stiftungstag

Seit Gründung des Studienkompass sind die ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren ein wichtiger Erfolgsbaustein des Angebots. Mehr als 800 Menschen haben sich seit 2007 für die Jugendlichen aus nichtakademischen Elternhäusern engagiert und sie fit für die Zukunft gemacht. Mittlerweile besteht rund ein Drittel der Ehrenamtlichen aus ehemaligen Teilnehmenden des Studienkompass, die ihre eigenen Erfahrungen weitergeben und das Programm weiterhin unterstützen möchten. 

Dass Mentoring aber auch weit über die individuelle Förderung hinaus wirken kann, haben wir im Rahmen des Deutschen Stiftungstages in Wiesbaden mit zahlreichen Stiftungsvertreterinnen und -vertretern im Rahmen einer Community-Session diskutiert. Unter dem Titel „Mut entfalten – Wie Mentorinnen und Mentoren den Zusammenhalt stärken“ führte Kristina Tschopik, Projektleiterin beim Studienkompass, durch eine Fishbowl-Diskussion, an der mit Lena Schmalzhaf und Jonas Othmann nicht nur zwei Ehrenamtliche teilnahmen, sondern mit Prof. Dr. Katja Driesel-Lange, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Münster, eine Expertin, u. a. für Berufsorientierung, die auch die Alumni-Befragung des Studienkompass wissenschaftlich begleitete. Ein weiterer Stuhl lud Zuhörende ein, mitzudiskutieren, Fragen zu stellen und eigene Erfahrungen zum Thema Mentoring mit den Anwesenden zu teilen. Das Publikum machte vielfach Gebrauch von dieser Möglichkeit der Interaktion. Der Studienkompass durfte sich u. a. freuen über Beiträge von Dr. Kristina Hasenpflug, Geschäftsführerin der Deutsche Bank Stiftung, von Dr. David Kossen, Geschäftsführer der Lipoid Stiftung und von Axel Halling, Programmleiter von Menschen stärken Menschen.

Schnell zeigte sich, wie aktivierend alle Beteiligten das Mentoring im Studienkompass empfinden. Es hilft, ins Tun zu kommen und generiert Offenheit und Zuversicht. Es macht Mut und bestärkt die jungen Menschen, ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Gleichzeitig ermutigen die Mentorinnen und Mentoren die Jugendlichen, selbst ehrenamtlich aktiv zu werden. Rund 63 Prozent von ihnen bringen sich später nicht nur weiterhin im Studienkompass ein, sondern auch in vielen weiteren gesellschaftlichen und politischen Bereichen. Gesamtgesellschaftlich sind es in dieser Altersgruppe nur knapp 50 Prozent (4. Deutscher Freiwilligensurvey). So trägt das Mentoringkonzept dazu bei, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern.

Deutlich wurde auch, dass gewisse Bedingungen erfüllt sein müssen, damit erfolgreiche Mentoringbeziehungen entstehen. Wertschätzung und Offenheit auf allen Seiten ist hier besonders wichtig. Der Studienkompass setzt darüber hinaus auf ein umfassendes Weiterbildungskonzept für die Ehrenamtlichen. Alle Diskussionsteilnehmenden waren sich einig, dass mit Mentoring viel im Bereich der Chancengerechtigkeit getan wird, denn vertraute Ansprechpersonen, die bei der Zukunftsgestaltung helfen können, fehlen vielen Studienkompass-Teilnehmenden im persönlichen Umfeld.

Wie Mentoring ganz konkret hilft und wie daraus eine langjährige Freundschaft entstehen kann, zeigt unser Porträt von Theresia und Dagmar, die sich vor 15 Jahren über den Studienkompass kennengelernt haben. Während der letzten Jahre war Dagmar immer eine wichtige Ansprechperson für Theresia, die auf ihrem Weg zur Zahnärztin viele Hürden überwinden musste. Zum Porträt...